Biene, Segelfalter, Milbe, Hummel

KLEINE WUNDER SOWEIT DAS AUGE REICHT – UND NOCH ETWAS WEITER

Insekten, Spinnen und andere Bodentiere in Wien:

Die Welt um uns steckt voller kleiner Wunder. Selbst hier in Wien, staune ich immer wieder über die große Artenvielfalt. Die meisten Tiere sind jedoch sehr klein und werden kaum wahrgenommen. Manche treten sporadisch auf und sind mitunter nur wenige Tage im Jahr zu sehen.

Verborgen vor flüchtigen Blicken, führen Insekten, Spinnen und andere kleine Tiere ein Leben voller Geheimnisse. Ich wünsche viel Freude bei dieser kleinen Bilderreise!


Rainer Clemens Merk

Eine kleine Zwergzikade hat sich vor wenigen Minuten gehäutet und die neuen Flügel aufgepumpt. Unter ihr befindet sich noch die alte Körperhülle, die sich am Rücken geöffnet hat.


Die Käferzikade durchlebt mehrere Entwicklungsstadien in denen sie an Größe zunimmt und sich ihre Flügel heranbilden. Hier ist zu sehen wie Agalmatium cf. flavescens (OLIVER, 1791) ihr letztes Stadium erreicht. Sie ist vor wenigen Minuten aus ihrer alten Körperhülle herausgestiegen und pumpt nun die neu entwickelten Flügel auf. Im Videoclip ist eine Nymphe zu sehen. Sie hat am Hinterteil borstige Haare die sie buschig aufspreizen kann. Der aufgespreizte Haarbusch kann auch als Schutzschild bzw. zur Tarnung verwendet werden. Wenn sich andere Tiere annähern, spreizt sie den Haarbuschen auf und dreht sich immer so, dass er zwischen ihr und dem anderen Tier steht (eigene Beobachtung bei Ameisen).

Bei der etwa 5,5 mm großen Schlupfwespe scheint es sich um ein Exemplar aus der Familie Cremastinae FÖRSTER, 1869 zu handeln.

Deutsche Skorpionsfliege Panorpa germanica

Die Deutsche Skorpionsfliege Panorpa germanica (LINNAEUS, 1758) wird etwa 20 mm groß. Die Männchen besitzten ein Hinterteil, das dem eines Skorpions sehr ähnlich sieht. Es enthält jedoch kein Gift, sondern dient der Fortpflanzung. Die Skorpionsfliege krabbelt gerne an niederen Sträuchern umher. Sie ist eher flugfaul und springt meist nur flatterhaft von Blatt zu Blatt. An warmen sonnigen Tagen sind die Insekten etwas aktiver und fliegen auch kurze Strecken von wenigen Metern.

Büffelzikade Stictocephala bisonia

Die Büffelzikade Stictocephala bisonia (KOPP & YONKE, 1977) wird etwa 8 mm groß. Sie hat einen gewölbten Rückenschild der nach hinten hin zugespitzt ist, und vorne zwei eckige spitze Auswüchse hat. Zwischen ihren auffällig gezeichneten Komplexaugen befinden sich noch zwei kleine Punktaugen. Kürzere Strecken von wenigen Metern kann sie in sehr schnellem Flug zurücklegen. Die Büffelzikade ist durch ihre Färbung und Körperform auf einigen Sträuchern gut getarnt, da sie von jungen Blattknospen nur schwer zu unterscheiden ist.

Heupferd Tettigonia cf. viridissima

Das Heupferd Tettigonia cf. viridissima (LINNAEUS, 1758) ist etwa 4 cm groß. Es hängt gerade an einem Grashalm und entschlüpft seiner alten Haut. In diesem Entwicklungsstadium entfaltet die Langfühlerschrecke seine neu entwickelten Flügel.

Dunkle Erdhummel Bombus cf. terrestris

Die Dunkle Erdhummel Bombus cf. terrestris (LINNAEUS, 1758) baut ihr Nest in der Erde. Die Königin die oft in Bodennähe zu sehen ist kann über 2 cm groß werden. Die Hummel hat einen Rüssel den sie zur Kopfunterseite hin umlegen kann. In seinem Kanal verläuft eine dunkelgelbe fein behaarte Zunge.

Südliche Strauchzirpe Fieberiella florii

Die Südliche Strauchzirpe Fieberiella florii (STAL, 1864) ist etwa 6 mm groß. Während ihres Daseins als Nymphe, häutet sie sich mehrmals bis die Flügel komplett herangewachsen sind. In dieser Zeit hat sie ein sehr stachelig behaartes Hinterteil, welches sie auf und ab bewegen kann. Sie kann blitzschnell davonspringen und Distanzen von mehreren Dutzend Körperlängen mit einem einzigen Sprung überwinden.

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